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Besuch im Bundestag
30.04.2014Von Marionetten, Spätzle-Bunkern und schlanken Hennen

Besuchergruppe in Berlin bei Wilfried Lorenz MdB.
Wilfried Lorenz hatte sich viel Zeit für seine Gäste aus sieben CDU-Ortsverbänden genommen. An den Stationen, die das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung organisiert hatte, kam er nicht umhin, die Lage in der Ukraine zu kommentieren. Ich habe heute früh auf die ungeheuerlichen Spionagevorwürfe der Fraktion Die Linke gegen deutsche OSZE-Beobachter mit einer Pressemitteilung reagiert. Die Partei kehrt nun zu ihren Wurzeln zurück und demaskiert sich selbst als Marionette Moskaus, so Lorenz am zweiten Tag des Besuches.
Die Betrachtung des Verhaltens der russischen Führung müsse die gesamte geographische Region einbeziehen: Die Bundesregierung wird lageangepasste Entscheidungen treffen müssen. Dabei ist wichtig, dass wir gesprächsbereit bleiben, die Einigkeit in EU und NATO fortbesteht und schärfere wirtschaftliche Sanktionen verhängt werden.
In der Gedenkstätte Deutscher Widerstand kamen die Politikinteressierten ins Nachdenken. Denn es gab vier echte Umsturzversuche mit Attentat, mehrheitlich getragen von ziviler Seite durch Carl Friedrich Goerdeler sowie auf militärischer durch Claus Schenk Graf von Stauffenberg.
Im Bundesministerium der Verteidigung standen neben der aktuellen Lage die Umstrukturierung ministerieller Abteilungen sowie Kampfdrohnen, Familienfreundlichkeit der Bundeswehr und die Auswirkungen des demographischen Wandels im Mittelpunkt der Diskussion. Ein Blick aus dem Fenster des Besprechungsraumes zeigte zudem, wie international Verteidigungspolitiker in nächster Umgebung denken müssen. Gut sechs ausländische Botschaften und die von den Berlinern liebevoll Spätzle-Bunker' getaufte Vertretung des Landes Baden-Württemberg befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft.
Früher habe ich denen, die mir sagten, als Politiker sei man nicht mehr Herr seines Terminkalenders, nicht geglaubt. Jetzt weiß ich, wovon sie geredet haben. Ohne mein Büro geht nichts, sagte Lorenz beim einstündigen Gespräch mit den Besuchern im Reichstagsgebäude, gleich hinter der sogenannten schlanken Henne', dem von Norman Foster entworfenen Bundesadler auf der Rückseite des Plenarsaals. Ein entwaffnend ehrlicher Kommentar zur Fülle der terminlichen Verpflichtungen während der Sitzungswochen des Deutschen Bundestages.
Abgerundet wurde das Programm durch zwei historische Stadtrundfahrten und den Besuch der Ausstellung im sogenannten Tränenpalast am Ort des ehemaligen Grenzübergangs Friedrichstraße.

